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Richtfunk: Übertragung ohne Umwege

 

Wie der Name vermuten lässt, werden beim Richtfunk die Datenmengen in einem gerichteten Strahl übertragen. Die Übertragung funktioniert jedoch nur, wenn zwischen Sender und Empfänger eine ständige Sichtverbindung besteht.

 

Der Richtfunk überträgt nahezu alle Arten von Daten: Telefongespräche, Radiosender oder Fernsehprogramme. Er wird vor allem dort eingesetzt, wo die Übertragung per Kabel zu aufwändig und damit unwirtschaftlich ist, wie beispielsweise im unwegsamen Gelände. Die Richtstrahlantennen versorgen aber nicht die Empfangsgeräte wie Handys oder Radios mit Daten, sondern dienen als verbindendes Glied: im Mobilfunk zum Beispiel zwischen Basisstationen und der lokalen Zentrale.

 

Erhöhte Standorte sind Pflicht

Richtfunkanlagen bestehen aus zwei Parabolantennen – eine als Sender, eine als Empfänger. Dazwischen darf kein Hindernis stehen, da ansonsten Funkstille herrschen würde. Aus diesem Grund befinden sich Richtstrahlantennen immer an erhöhten Standorten und werden beispielsweise auf einem Turm oder auf einem Hügel errichtet. Bei Bedarf werden die Sendeanlagen eingezäunt, damit der Richtstrahl nicht durch den Kontakt mit Personen unterbrochen wird.

 

Über kurz oder lang

Die Schweiz besitzt ein landesweites Netz aus Richtstrahlantennen. In den meisten Fällen beträgt die Distanz zwischen den einzelnen Anlagen zwischen 50 und 70 Kilometern. Neben dem landesweiten Netz entstehen immer mehr kurze Richtfunk­verbindungen über wenige hundert Meter, typisch für die Übertragung von einer Mobilfunkbasisstation zur Zentrale.

 

Stark gebündelt – schwach dosiert

Im Gegensatz zum Rundfunk bündeln die Richtfunk-Parabolantennen die Strahlung so stark, dass diese sich in einem dichten Strahl konzentriert. Aufgrund dieser Bündelung genügt bereits eine sehr geringe Sendeleistung: Für lange Strecken sind bloss einige 100 Milliwatt (mW) nötig, auf kürzeren Distanzen reichen sogar 10 bis 100 mW. Neben dem stark gebündelten Hauptstrahl erzeugen Parabolantennen eine Reihe von deutlich schwächeren Nebenstrahlen oder so genannten Nebenkeulen. Diese können auch das Gelände neben oder unter der Antenne treffen. Messungen haben jedoch ergeben, dass diese Streustrahlung im Bereich von lediglich 0.03 bis 0.15 Volt pro Meter (V/m) liegt. Weil die Sendeleistung der Richtstrahlantennen verhältnismässig gering ist, halten diese die Immissionsgrenzwerte in der Regel problemlos ein. Überschreitungen könnten nur dort auftreten, wo sich jemand direkt im Richtstrahl befände. Da der Richtstrahl aber immer so angelegt ist, dass ihm niemand ins Gehege kommt, ist diese Möglichkeit praktisch ausgeschlossen.


 
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